App entwickeln Dauer: Warum 90% der Gründer falsch kalkulieren
Von Niclas Wunder, Der Gründer und CEO von ByteFront

Du hast eine geniale App-Idee und willst endlich loslegen. Der erste Gedanke: "Wie lange dauert es, eine App zu entwickeln?" Google spuckt dir optimistische 2-3 Monate aus, ein Freelancer verspricht 6 Wochen, und dein Kumpel meint, seine App war in 4 Wochen fertig.
Die Wahrheit? Viele App-Projekte dauern länger als ursprünglich geplant – oft weil wichtige Faktoren übersehen werden.
Warum realistische Zeitplanung so wichtig ist? Weil sie dir hilft, dein Budget einzuhalten und zum richtigen Zeitpunkt am Markt zu sein. Mit der richtigen Planung und dem passenden Partner lassen sich viele Verzögerungen vermeiden.
In diesem Artikel erfährst du, wie lange App-Entwicklung wirklich dauert, welche Faktoren die Entwicklungsdauer bestimmen und wie du realistische Zeitpläne erstellst. Das Ergebnis: Du weißt genau, womit du rechnen musst und wie du Zeit sparst.
So lange dauert App-Entwicklung wirklich (und warum Google lügt)
Such mal nach "App entwickeln Dauer" bei Google. Die ersten Ergebnisse versprechen dir 2-6 Monate für eine "normale" App. Das Problem: Diese Zahlen sind bestenfalls irreführend, schlimmstenfalls gefährlich.
Hier die Realität: Eine einfache App braucht 1-2 Monate, eine App mit Business-Logik 3-6 Monate, und komplexe Anwendungen können 6-12 Monate dauern.
Warum diese Unterschiede zu den optimistischen Google-Ergebnissen?
Das liegt daran, dass die meisten Zeitangaben nur die reine Programmierzeit berücksichtigen. Sie vergessen dabei:
- Konzeption und Planung (2-4 Wochen)
- Design und Prototyping (3-6 Wochen)
- Testing und Fehlerbehebung (20-30% der Entwicklungszeit)
- App Store Einreichung und Approval (1-2 Wochen)
- Überarbeitungen nach den ersten User-Tests
Der größte Denkfehler: Viele verwechseln "technisch lauffähig" mit "marktreif". Nur weil deine App startet und die Grundfunktionen zeigt, heißt das nicht, dass echte Nutzer damit arbeiten können.
Eine marktreife App muss stabil laufen, auch bei schlechter Internetverbindung funktionieren, auf verschiedenen Geräten gut aussehen und eine intuitive Bedienung haben. Das braucht Zeit.
Diese 7 Faktoren entscheiden über die App entwickeln Dauer
Die Frage "Wie lange dauert App-Entwicklung?" ist wie die Frage "Was kostet ein Auto?". Die Antwort hängt von unzähligen Faktoren ab. Hier sind die wichtigsten sieben:
1. App-Komplexität und Features
Der offensichtlichste, aber oft unterschätzte Faktor. Jedes Feature kostet Zeit:
Einfache App (3-6 Wochen): Login, einfache Listen anzeigen, Grundfunktionen wie Speichern und Löschen. Denk an eine digitale Visitenkarte oder einen simplen Produktkatalog.
Mittlere Komplexität (2-4 Monate): Zahlungsintegration, Push-Notifications, API-Anbindungen, Benutzerrollen. Beispiele: Buchungsapps, einfache E-Commerce-Lösungen, CRM-Tools.
Komplexe App (4-8 Monate): KI-Features, Echtzeit-Chat, komplexe Workflows, Offline-Funktionalität, umfangreiche Integrationen. Denk an Social Media Apps, Fintech-Lösungen oder Enterprise-Software.
Die Faustregel: Jedes zusätzliche Feature verlängert die Entwicklungszeit überproportional, weil Features sich gegenseitig beeinflussen.
2. Plattform-Entscheidung
Wo soll deine App laufen? Diese Entscheidung hat massiven Einfluss auf die App entwickeln Dauer:
Native Apps (iOS + Android): Doppelte Entwicklungszeit, aber beste Performance und User Experience. Jede Plattform braucht separate Entwicklung.
Cross-Platform (React Native, Flutter): 30-40% weniger Zeit als native Entwicklung, aber Kompromisse bei Performance und plattformspezifischen Features.
Web-App (Progressive Web App): Schnellste Entwicklung, läuft in jedem Browser, aber eingeschränkte Geräte-Integration.
Die meisten Startups fahren mit Cross-Platform gut, etablierte Unternehmen setzen oft auf native Apps.
3. Design-Aufwand
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen:
Standard-Templates: Nutzt vorhandene UI-Komponenten, spart 2-4 Wochen Entwicklungszeit.
Custom Design: Individuelles Design, das zu deiner Marke passt. Rechne mit 4-8 zusätzlichen Wochen.
Komplexes UX-Design: Umfangreiche User-Research, mehrere Iterationen, A/B-Tests. Kann die Entwicklungszeit um 2-3 Monate verlängern.
Unser Tipp: Starte mit einem soliden Standard-Design und investiere später in Custom-Elemente. Deine Nutzer verzeihen dir ein Standard-Design, aber nicht eine App, die nicht funktioniert.
4. Backend und Infrastruktur
Das Herzstück jeder App – und oft der größte Zeitfresser:
Bestehende Systeme anzubinden: Wenn du bereits ein CRM, ERP oder andere Business-Tools hast, kann die Integration komplex werden. Jede Schnittstelle braucht Zeit für Entwicklung und Testing.
Neues Backend entwickeln: Von Grund auf neu bedeutet Datenbank-Design, API-Entwicklung, Sicherheitskonzepte. Plane mindestens 40-60% der Entwicklungszeit dafür ein.
Cloud-Infrastruktur: Server-Setup, Skalierungskonzepte, Backup-Strategien. Klingt technisch, beeinflusst aber massiv die App entwickeln Dauer.
5. Integrations-Komplexität
Keine App ist eine Insel. Die meisten müssen mit anderen Systemen "sprechen":
- Zahlungsanbieter (Stripe, PayPal, etc.)
- E-Mail-Marketing-Tools
- CRM-Systeme
- Buchhaltungssoftware
- Social Media APIs
Jede Integration bringt ihre eigenen Tücken mit. APIs ändern sich, Dokumentationen sind unvollständig, und Testing wird komplex. Rechne pro Integration mit 1-2 zusätzlichen Wochen.
6. Team-Setup und Erfahrung
Wer entwickelt deine App? Diese Entscheidung beeinflusst die App entwickeln Dauer erheblich:
Freelancer: Oft günstiger, aber meist alleine arbeitend. Wird einer krank oder hat andere Projekte, steht alles still.
Agentur: Team aus Spezialisten, professionelle Prozesse, aber höhere Kosten. Dafür meist zuverlässigere Zeitpläne.
Inhouse-Team: Maximale Kontrolle, aber aufwendiger Aufbau und höhere Fixkosten.
Der Erfahrungslevel macht einen riesigen Unterschied. Ein erfahrener Entwickler schafft in einer Woche, wofür ein Junior einen Monat braucht.
7. Deine Vorbereitung als Auftraggeber
Der oft übersehene Faktor: Du selbst beeinflusst die App entwickeln Dauer maßgeblich:
Klare Requirements: Wenn du genau weißt, was die App können soll, sparst du Wochen an Diskussionen und Nachbesserungen.
Schnelle Entscheidungen: Jede Rückfrage, die eine Woche unbeantwortet bleibt, verlängert das Projekt entsprechend.
Realistische Erwartungen: "Können wir nicht schnell noch..." ist der Tod jedes Zeitplans.
Unsere Erfahrung: Gut vorbereitete Kunden reduzieren die Entwicklungszeit um 20-30%.
App entwickeln Dauer: Von MVP bis zur Enterprise-Lösung
Genug Theorie – hier sind konkrete Zahlen. Diese Tabelle zeigt realistische Zeitrahmen für verschiedene App-Typen:
App-Typ | Beispiele | Entwicklungszeit | Features |
---|---|---|---|
Simpler MVP | Notiz-App, einfacher Katalog, Visitenkarten-App | 3-8 Wochen | Login, CRUD-Funktionen, einfaches Design |
Business-App | CRM-Tool, Buchungssystem, Mitarbeiter-App | 2-4 Monate | Benutzerrollen, Notifications, API-Integration |
E-Commerce App | Online-Shop, Marktplatz | 3-5 Monate | Payment, Produktkatalog, Bestellverwaltung |
Social/Community | Chat-App, Forum, Dating-App | 4-8 Monate | Real-time Features, User-generated Content |
Enterprise-Lösung | Workflow-Management, ERP-Integration | 6-12 Monate | Komplexe Integrationen, hohe Sicherheit |
Warum MVPs oft die bessere Wahl sind:
Ein MVP (Minimum Viable Product) enthält nur die Kernfunktionen, die deine App von anderen unterscheiden. Statt 8 Monate auf die "perfekte" App zu warten, hast du nach 6-10 Wochen eine funktionsfähige Version.
Die Vorteile: Du sammelst echtes User-Feedback, testest deine Annahmen und kannst schnell auf Marktveränderungen reagieren. Viele erfolgreiche Apps starteten als simple MVPs – Instagram war ursprünglich nur eine Foto-App ohne Stories, Reels oder Shopping.
Der Unterschied zwischen "lauffähig" und "produktionsreif":
Eine App, die im Test funktioniert, ist noch lange nicht bereit für echte Nutzer. Zur Produktionsreife gehören:
- Stabilität bei hoher Nutzerzahl
- Funktionsfähigkeit bei schlechter Internetverbindung
- Kompatibilität mit verschiedenen Geräten und Betriebssystem-Versionen
- Datenschutz und Sicherheitsmaßnahmen
- Performance-Optimierung
Diese "Politur" nimmt oft 20-30% der gesamten Entwicklungszeit ein – wird aber gerne übersehen.
Diese 5 versteckten Faktoren verlängern die App entwickeln Dauer
Selbst erfahrene Projektmanager übersehen diese Zeitfresser regelmäßig:
1. Requirement-Changes während der Entwicklung
"Ach, können wir nicht schnell noch..." – dieser Satz ist der Albtraum jedes Entwicklers. Jede Änderung während der Entwicklung kostet überproportional viel Zeit, weil bereits entwickelte Teile angepasst werden müssen.
Realität: 80% aller Projekte haben mindestens 3-5 größere Änderungen während der Entwicklung.
2. Testing und Bug-Fixing
Oft wird nur die reine Entwicklungszeit geplant. Testing und Fehlerbehebung brauchen aber 20-30% der gesamten Projektzeit. Je komplexer die App, desto mehr Bugs gibt es zu finden und zu beheben.
3. App Store Approval-Prozess
Apple und Google prüfen jede App vor der Veröffentlichung. Das dauert normalerweise 1-2 Wochen, kann aber auch mal einen Monat dauern, wenn Nachbesserungen nötig sind.
Insider-Tipp: Apps werden oft beim ersten Versuch abgelehnt – meist wegen Kleinigkeiten wie fehlenden Datenschutzhinweisen.
4. Performance-Optimierung
Eine App, die bei 10 Testern funktioniert, kann bei 1000 echten Nutzern zusammenbrechen. Performance-Optimierung passiert meist erst, wenn Probleme auftauchen – dann aber unter Zeitdruck.
5. Dokumentation und Übergabe
Oft vergessen, aber wichtig: Wenn die App fertig ist, muss das Entwicklungsteam das Projekt übergeben. Code dokumentieren, Anleitungen schreiben, Zugänge übertragen – das braucht Zeit.
App entwickeln Dauer richtig kalkulieren: Der 5-Schritte-Plan
Wie planst du jetzt realistisch? Folge diesem bewährten 5-Schritte-Plan:
Schritt 1: Klarheit schaffen
Bevor du auch nur einen Entwickler anrufst, musst du wissen, was deine App können soll. Erstelle eine priorisierte Feature-Liste:
- Must-have: Ohne diese Features funktioniert die App nicht
- Should-have: Wichtig, aber nicht für den Start
- Nice-to-have: Kann später ergänzt werden
Faustregel: Streiche 50% der Features, die du ursprünglich wolltest. Die kannst du später immer noch hinzufügen.
Schritt 2: MVP-first denken
Konzentriere dich auf das Minimum Viable Product. Welche 2-3 Kernfunktionen unterscheiden deine App von allem anderen am Markt? Alles andere ist erstmal unwichtig.
Ein gutes MVP beantwortet eine wichtige Frage oder löst ein konkretes Problem – nicht mehr, nicht weniger.
Schritt 3: Puffer einbauen
Hier die goldene Regel: Nimm die geschätzte Entwicklungszeit und rechne 30-50% dazu. Das klingt viel, aber berücksichtigt die Realität von Software-Projekten.
Bei einem 2-Monats-Projekt planst du also 3 Monate ein. Das berücksichtigt unvorhergesehene Herausforderungen und gibt dir einen realistischen Zeitrahmen.
Schritt 4: Meilensteine definieren
Teile die Entwicklung in 2-3 Wochen-Sprints auf. Nach jedem Sprint solltest du sichtbare Fortschritte sehen können. Das hilft bei der Kontrolle und macht Probleme früh sichtbar.
Typische Meilensteine:
- Woche 1-2: Design-Prototyp
- Woche 4-5: Erste funktionsfähige Version
- Woche 6-8: Beta-Version mit allen Features
- Woche 9-10: Marktreife Version
Schritt 5: Kommunikation strukturieren
Lege feste Termine für Updates fest. Wöchentliche Status-Calls von 30 Minuten funktionieren besser als spontane "Wie steht's denn?"-Anrufe.
Und wichtig: Bereite dich auf diese Calls vor. Sammle deine Fragen und Feedback, statt alles spontan zu besprechen.
App entwickeln Dauer vs. Qualität: Wann Geschwindigkeit schadet
"Wir brauchen die App bis nächsten Monat" – ein Satz, der Entwickler zum Weinen bringt. Klar, Time-to-Market ist wichtig. Aber wann lohnt sich Geschwindigkeit, und wann schadet sie?
Wann ein schnelles MVP Sinn macht:
- Du willst eine Marktlücke schnell schließen
- Ein Wettbewerber arbeitet an einer ähnlichen Lösung
- Du hast ein zeitkritisches Event (Messe, Launch, etc.)
- Du willst schnell User-Feedback sammeln
Wann Geschwindigkeit schadet:
- Deine App verwaltet sensible Daten (Gesundheit, Finanzen)
- Du planst eine langfristige, skalierbare Lösung
- Deine Marke hängt von perfekter User Experience ab
- Du hast nur eine Chance beim Launch (z.B. bei Investoren)
Die versteckten Kosten von "billig und schnell":
Schlechte Architektur rächt sich später. Was heute 2 Wochen Zeit spart, kann in einem Jahr 2 Monate Refactoring kosten. Technische Schulden sind wie Kredite – sie müssen irgendwann mit Zinsen zurückgezahlt werden.
Eine gut durchdachte App-Architektur braucht mehr Zeit am Anfang, spart aber langfristig Entwicklungszeit und Kosten. Wenn du planst, deine App länger als ein Jahr zu betreiben, investiere in solide Grundlagen.
Übrigens: Falls du dich fragst, was eine App-Entwicklung kostet, haben wir dazu einen detaillierten Artikel über App-Entwicklung Kosten geschrieben, der dir bei der Budgetplanung hilft.
App entwickeln Dauer: Dein nächster Schritt
Fassen wir zusammen: Die App entwickeln Dauer hängt von vielen Faktoren ab. Einfache Apps brauchen 1-2 Monate, Business-Apps 2-6 Monate, und komplexe Lösungen können bis zu einem Jahr dauern.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Realistische Erwartungen sind der Schlüssel zum Erfolg. Lieber 6 Monate realistisch planen als 3 Monate hoffen und 9 Monate warten.
Ein gutes MVP schlägt eine perfekte App, die nie fertig wird. Starte mit den Kernfunktionen und baue darauf auf.
Die richtige Partnerschaft ist wichtiger als Geschwindigkeit. Ein erfahrenes Team, das ehrlich kommuniziert, spart dir langfristig Zeit und Nerven.
Deine Vorbereitung beeinflusst die Entwicklungszeit massiv. Klare Requirements und schnelle Entscheidungen beschleunigen jedes Projekt.
Du hast eine App-Idee und willst wissen, wie lange die Entwicklung wirklich dauern würde? Lass uns deine Idee bewerten und einen realistischen Zeitplan erstellen. In einem kostenlosen Erstgespräch analysieren wir deine Anforderungen und zeigen dir, wie du mit einem durchdachten MVP schnell an den Markt kommst.
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